Die IGBCE Ortsgruppe Marburg mischt sich ein!

Mit dem Beginn der Legislaturperiode hat sich der Vorstand der Ortsgruppe entschlossen, die IGBCE als Gewerkschaft in die Öffentlichkeit der Stadt Marburg und dem Landkreis Marburg – Biedenkopf deutlich besser zu positionieren. Schnell hat sich eine kleine Arbeitsgruppe mit Jens Thomas, Dieter Merte, Rüdiger Woelke und Manfred Isenberg gefunden. Bedingt durch die teilweise sehr schlechte Verkehrsinfrastruktur in Marburg und hier insbesondere zu einem der größten Arbeitgeber, dem Pharmastandort Behringwerke, war auch schnell das Thema Verkehr als Diskussionsgrundlage gefunden worden.

Was war der Status im Jahr 2016: Über 6000 Kolleginnen und Kollegen leiden täglich unter dem Verkehrskollaps in der Rushhour – der autobasierte Individualverkehr stand in Staus fest, die Taktung des ÖPNV war unzureichend, kein Radweg führte zum Pharmastandort, Park&Ride-Plätze wurden nicht vernetzt, Wünsche der Arbeitnehmervertretungen und Gewerkschaften wurden nicht in den Planungen berücksichtigt!

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Die Verkehrsarbeitsgruppe der IGBCE begann nach der eigenen Verkehrsanalyse die Gespräche mit allen demokratischen Parteien, den Fraktionen im Stadtparlament, dem Magistrat mit dem Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, der Landrätin Frau Kirsten Fründt, den Verwaltungsbehörden der Stadt und dem Landkreis. Alle Sitzungen wurden überraschend offen und intensiv geführt. Das Interesse, mit den Gewerkschaftsvertretern des größten Gewerbesteuerzahlers ins Gespräch zu kommen, war allen sehr wichtig und motivierte das kleine IGBCE-Team, seine Arbeit weiter zu intensivieren.

Neben Folgegesprächen auf der politischen Ebene begannen sich die Teilnehmer mit schon bestehenden Arbeitsgruppen und Bürgerinitiativen zu vernetzen. Die IKEK Mobilität, der BUND, der ADFC, die BI Verkehrswende Marburg, fridays for future / science for future, der DGB-Kreisvorstand, die ÖPNV-Stadtwerke und die AG Alltagsradeln im Landkreis wurden kontaktiert und zu Gesprächen eingeladen.
Mit Prof. Dr. Reiner Monheim konnte im letzten Jahr im Rahmen einer Mitgliederversammlung ein international anerkannter Verkehrsexperte für eine Diskussion gewonnen werden, welcher über die Potentiale einer urbanen Seilbahn vom Hauptbahnhof über den Afföller zum Behringstandort und weiter zu der Bahn – und RMV-Anbindungen ins Lahntal referierte.

Reinhard Bayer als ausgewiesener Verkehrskoordinator der Stadt Gießen brachte seinen Plan einer RegioTram in die Diskussion mit der IGBCE ein. Eine SAP-basierte Mitfahr-App wurde durch das Team von HIN&WEG den Belegschaftsvertretern und Geschäftsleitern am Phamastandort Behringwerke vorgestellt.
In sechs Großveranstaltungen haben sich die Vertreter der Verkehrsarbeitsgruppe teilweise mit einem eigenen Stand den Fragen der Kolleginnen und Kollegen und den Bürgern der Stadt Marburg und dem Landkreis gestellt, sehr viele Diskussionen geführt und weitere Anregungen aufgenommen.

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Der Tag der Chemie im September 2018 auf dem Pharmastandort Görzhausen bildete den Auftakt, gefolgt von dem Forum „Planungen für den Radverkehr in der Universitätsstadt Marburg“ im Erwin-Piscator-Haus im März 2019 und dem „Tag der Mobilität der Stadt Marburg“ im EPH im Mai 2019.

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Im Oktober 2019 wurde die Verkehrsarbeitsgruppe zu der Radverkehrskonferenz des Landkreises zum Mitwirken eingeladen. Die Auftaktveranstaltung zum Klima-Aktionstag 2030 der Stadt Marburg im TTZ im November 2019 wurde zur weiteren Vernetzung in Workshops und Arbeitsgruppen genutzt.

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Im Februar 2020 wurde die Verkehrsarbeitsgruppe zum 1. Marburger Dialog zur Verkehrsentwicklung „Impulse für ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten“ in das TTZ Marburg eingeladen und konnte öffentlichkeitswirksam an der Podiumsdiskussion in einer Expertenrunde mit dem Verkehrspsychologen Herrn Prof. Dr. Bamberg, FH Bielefeld teilnehmen.

Nach vierjähriger Arbeit hat die Verkehrsarbeitsgruppe der Ortsgruppe Marburg den Namen der IGBCE bekannt gemacht, viele Anregungen auf den Weg gebracht, die öffentliche Diskussion mitgeprägt und viele Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen geführt.

Ja – an der praktischen Umsetzung zu einem veränderten Nutzungsverhalten der Verkehrsmittel, wird in der Zukunft noch deutlich intensiver und noch überzeugender gearbeitet werden müssen – alle Ampeln stehen auf GRÜN! Jetzt beginnt die Phase der Umsetzung zu einer besseren Verkehrsinfrastruktur, bei der alle Verkehrsteilnehmer auf Augenhöhe gesehen werden sollen.