Nachdem der gemeinsame Mobilitätstag von Stadt Marburg und Kreis Marburg Biedenkopf in 2019 noch in der Stadthalle statt finden konnte, wurde die Aktion 2020 ins Freie verlegt. Natürlich mussten auch hier die Corona-Regeln beachtet werden.
In 2019 wurde an vielen Ständen präsentiert und heiß diskutiert. Aber auf die Frage, welche Maßnahmen den nun umsetzungsreif seien, gab es nur Schulterzucken.
In 2020 war Alles ganz anders. Unter der Leitung von Peter Reckling und der Arbeitsgruppe Verkehr der IKEK, wurde eine Sternfahrt mit zwei Routen organisiert. Nun also reale Verkehrswege statt Präsentationen. Aber nett begleitet von zwei Polizeimotorrädern, die den Fahrrädern überall Vorfahrt verschafften.
Die östliche Tour startete in Ginseldorf, Schröck oder Bortshausen und führte über das Uniklinikum und das Landratsamt nach Giesselberg.
Die westliche Route begann in Michelbach, oder Dilchhausen und führte über Zwischenstopps in Görzhausen I und Haddamshausen auch nach Giesselberg.
Bei der ersten Rast am Behringstandort Görzhausen stellten Jens Thomas und Rüdiger Woelke von der IGBCE OG MR, die wenig zufriedenstellende Anfahrtsmöglichekeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Fahrrad dar. PharmaServ berichtet von einer weiteren Pfortenöffnung auf Probe am unteren Ende von Görzhausen I und Hinkelbachtal Nord sowie einer noch unklaren Planung eines Fahrradweges vom Hinkelbachtal nach Görzhausen.
In Haddamshausen konnte die BI „Alnatalweg Stopp“ über ihren Kampf gegen den Ausbau des Alnatals zur LKW-Trasse zwischen B3 (Niederweimar) und B62 (Caldern) berichten. Ein Fahrradweg durch diese naturnahe Auenlandschaft, abseits der doch recht stark befahrenen Landstrassen, wird allerdings sehr begrüßt.
So kamen 180 Radler zur zentralen Kundgebung.
Oberbürgermeister Spies, dem wir ein Geburtstagsständchen singen durften, berichtet dann über viele Änderungen auf Marburgs Straßen, die schon länger in der Schublade lagen, aber nun überwiegend in diesem Jahr auch verwirklicht werden sollen. Da zahlt sich langjähriges Bohren für die Innenstadt und die Wege auf die Lahnberge aus. Für unsere Standorte war leider wenig dabei. Aber wir konnten unsere Forderungen nach einer besseren Anbindung der Behringstandorts erneut stärken.
Der Gewinn an öffentlichem Platz geht allerdings fast ausnahmslos zu Kosten der Autospuren. Alternative Fahrradwege, mit Abstand zum Autoverkehr, sind rar. Ob diese Umgestaltungen zu mehr Sicherheit führen, lässt sich erst beurteilen, wenn die Breiten der neuen Markierungen und der Abstand zum Autoverkehr erkennbar wird.
Bei diesem Mobilitätstag war der Fahrradverkehr der Schwerpunkt; einer Verbesserung der Vertaktung im ÖPNV und Express-Bussen war diesmal nicht Thema.